Zimmermann auf Wanderschaft – Berufsportrait von Robby Rademacher
Auf der Wanderschaft hat Robby Rademacher über verschiedene Stationen seinen beruflichen Weg in den Holzbau gefunden. Heute schätzt er den Austausch im Team und bringt seine reiche Berufserfahrung als Projektleiter ein.
Am Holz faszinieren Robby Rademacher die Vielseitigkeit und die Möglichkeiten, die der natürliche Werk- und Baustoff bietet. Und vielleicht hat es ihn schon als Kind geprägt, dass er mit seinem Grossvater, einem Schreiner, in der zur Werkstatt umgebauten Doppelgarage mit Holz arbeiten konnte. Dass ihn später, als er selbst schon gelernter Schreiner war, das Zimmermannshandwerk mehr interessierte, hat auch damit zu tun, dass man als Zimmermann meist im Team arbeitet. Sein Wechsel von der Schreinerei in die Zimmermannswerkstatt vollzog sich allmählich. Die traditionelle Wanderschaft führte Rademacher auch in die Schweiz und brachte ihn erstmals zum Holzbau. Durch seine Wandergefährten kam er zu ersten Holzbaujobs, und er arbeitete sich in die Tätigkeiten der Zimmerleute ein. Einige Jahre und zwei Studien später sollte er, ebenfalls über einen Wandergefährten, mit Blumer Lehmann in Kontakt kommen.
Robby Rademacher ist Projektleiter Holzbau bei Blumer Lehmann.
Studium und Neuorientierung
Nach Schreinerlehre, Wanderschaft und Berufspraxis studierte Robby Rademacher an der TH Köln Bauingenieurwesen mit Vertiefungsrichtung Wasserwirtschaft und arbeitete nach dem Studium in einem Ingenieurbüro in Deutschland. Nach eineinhalb Jahren, in denen er vor allem mit langwierigen Deichsanierungsprojekten zu tun hatte, zog er die Reissleine, wie er selbst sagt. «Ich schrieb mich an der Hochschule Augsburg für ein Studium zum Fachingenieur Holzbau – Integrale Planung und Konstruktion ein, um mehr über den mehrgeschossigen Holzbau zu lernen.» Noch während des Studiums besprach er mit einem ehemaligen Wandergefährten, der von einem Besuch auf dem Erlenhof begeistert zurückkam, seine Zukunftsidee – den Umzug in die Schweiz. «Blumer Lehmann kannte ich bereits vom Hörensagen, und das Unternehmen hatte kurz davor den Standort in Grafschaft eröffnet – eine Option also, falls mich in der Schweiz das Heimweh packen sollte …» So fing Robby Rademacher im Dezember 2021 bei Blumer Lehmann an – auf eigenen Wunsch und um die Abläufe gründlich kennenzulernen, zunächst in der Produktion, später als Projektleiter. Aktuell unterstützt er das HORTUS-Projekt im Planungsteam und stellt fest:
«In einem Pilotprojekt kommen zu den üblichen Projektaufgaben weitere hinzu, die sich aus Neuentwicklungen ergeben. Aber das konsequent nachhaltige Prinzip von HORTUS finde ich super. An den sehr arbeitsintensiven Tagen muss ich mir das manchmal vor Augen führen.»Robby Rademacher, Projektleiter
Rendering des Projekts HORTUS in Allschwil
Direkter Berufsweg oder vielseitige Stationen
Im Übrigen findet Robby Rademacher, dass er mit seinem bisherigen Berufsweg gut ins Blumer Lehmann-Team passt. Denn im Gespräch mit anderen Neuen stellte er fest: «Natürlich gibt es viele Leute, die nach der Zimmermannslehre im Beruf weitergemacht haben. Es gibt aber auch die Kolleginnen und Kollegen, die zuerst anderswo viel Erfahrung gesammelt haben. Oder jene, die sich eingebracht und engagiert haben und so viel erreichen konnten.» Er selbst ist von seinem Arbeitsumfeld begeistert.
«Auf dem Erlenhof ist allein schon der Weg vom Parkplatz ins Büro spannend. Wie viel Holz hier liegt und wie es riecht! Ich finde das sehr inspirierend.»Robby Rademacher, Projektleiter
Robby Rademacher und Beat Lenz im Gespräch
Auf Erfahrungen aufbauen
Die strukturierte Arbeitsweise, die er sich im Studium und auch im Ingenieurbüro angeeignet hat, kommt ihm bei seinen heutigen Aufgaben zugute. Ebenso greift er bei der Arbeit mit der CAD-Software auf seine Erfahrungen mit ähnlicher CAD-Software zurück und konnte sich auch schon in das dreidimensionale Modellieren einarbeiten. Als besonders wertvoll empfindet er die frühzeitige Zusammenarbeit und Abstimmung intern mit der Produktion und dem Einkauf sowie mit externen Dienstleistern.
«Da findet ein intensiver Austausch statt, der es einem leicht macht, auch auf erfahrene Kolleginnen und Kollegen zuzugehen. Beim HORTUS-Projekt war zum Beispiel der Polier, der die Montage leiten wird, von Beginn weg in die Planung involviert. Von seiner zehnjährigen Erfahrung können wir neuen Projektleiter sehr viel profitieren.»Robby Rademacher, Projektleiter