Optimierung der Streugutsiloanlage Frauenfeld
Sechs Silos aus Lärchenholz mit je 200 m Fassungsvermögen stehen dem Kanton Thurgau sowie der Stadt neu für ihre Winterdienstaufgaben zu Verfügung. Diese Silokapazität ermöglicht den Einkauf einer ausreichenden Salzmenge für die Winterdienstaufgaben einer Saison. Die Gebietseinheit VI, zuständig für das Nationalstrassengebiet VI des Bundes, die früher das Salz ebenfalls hier bezogen hatte, ist neu komplett im Werkhof in Müllheim angesiedelt.
Von Daniel Goldinger, dem Ressortleiter Fahrzeuge und Geräte des Kantons Thurgau, wollten wir wissen, wie sich die Anlage im täglichen Betrieb bewährt.
Herr Goldinger, was waren Ihre Anforderungen an den Ersatz der Siloanlage? Erfüllten die neuen Silos Ihre Erwartungen in der ersten Saison?
Daniel Goldinger: Die neuen Silos mussten ein reibungsloses Beladen der Fahrzeuge und ein einfaches Verwalten und Auswerten der Salzbezüge ermöglichen. Beides wird erfüllt; das Beladen von kleinen Traktoren bis zum grossen 4-Achser-Lkw funktioniert einwandfrei und auch die Datenauswertung der bezogenen Taumittel ist einfach und übersichtlich.
«Die Schwankungen können sehr gross sein. In den letzten 15 Jahren betrugen der tiefste Verbrauch 937 t und der höchste 4703 t Salz in einem Winter. »Daniel Goldinger
Daniel Goldinger, Ressortleiter Fahrzeuge und Geräte, Kanton Thurgau
Daniel Goldinger ist seit über 18 Jahre in dieser Funktion beim Kanton tätig. Er ist zuständig für die Beschaffung von Maschinen und Geräte, Betriebseinrichtungen und Verbrauchsmaterial für das kantonale Tiefbauamt Thurgau. Gleichzeitig hat er die Verantwortung für den Unterhalt des Fuhrparks, für die betrieblicher Unterhalt der Werkhöfe und führt die Werkstätten.
Wie muss man sich die Zusammenarbeit von Kanton und Stadt im gleichen Werkhof und Salzlager vorstellen? Gibt es genaue Vorgaben, wer wie viel Salz beziehen darf? Wie überwachen Sie diesen Bezug?
Eines der sechs Silos wird der Stadt vermietet. Die Materialbewirtschaftung des Mietsilos erfolgt autonom. Den Salzmanager konnten wir entsprechend den Anforderungen und individuell für die Bezüger und ihre Berechtigungen programmieren.
Wie viel Salz benötigen Sie pro Saison? Füllen Sie die Silos einfach einmal grundsätzlich auf oder wie gehen Sie vor? Wie arbeiten die verschiedenen Stützpunkte des Kantons zusammen?
Der durchschnittliche Salzbedarf des Kantons Thurgau beträgt circa 2500 t. Jeder Stützpunkt arbeitet autonom nach den Vorgaben des Betriebs.
Gibt es grosse saisonale Schwankungen, im Verbrauch? Was sind die Herausforderungen?
Die Schwankungen können sehr gross sein. In den letzten 15 Jahren betrugen der tiefste Verbrauch 937 t und der höchste 4703 t Salz in einem Winter. Durch den Lagerausbau der Rheinsalinen ist die Versorgungskapazität allerdings gut. Die Herausforderung besteht jedoch darin, immer genug Salz/Sole vor Ort zur Verfügung zu haben.
Schiebermotor und Spiegel für die Befüllung
Wie hat sich der Winterdienst allgemein in den letzten 10 Jahren weiterentwickelt? Und was denken Sie, wie der Winterdienst im Jahr 2050 aussehen wird?
Durch den immer dichteren und fast permanenten Verkehr ist es schwierig, die Strassen von Schnee und Eis zu befreien, bevor diese Masse festgefahren ist. Und wir beobachten immer mehr lokale, starke Niederschläge, was unseren Einsatz erschwert. Wie sich die Klimaerwärmung und die Mobilität bis 2050 entwickeln und auf den Winterdienst auswirken werden, kann ich nicht sagen.
Arbeiten Sie in Frauenfeld nur mit Salz oder auch mit Sole? Was ist der Grund für Ihre Strategie?
Wir arbeiten im ganzen Kanton mit Sole und Salz. Durch den ergänzenden Einsatz der kostengünstigeren Sole sparen wir Geld. Zudem verbessern wir durch die Befeuchtung des Salzes dessen Eigenschaften. Feuchtsalz verweht zum Beispiel weniger stark, da es besser auf der Strasse haftet. Auch das Streubild ist gleichmässiger, was einen gezielten Taumitteleinsatz ermöglicht.
Rückblickend: Wie zufrieden waren Sie mit der Zusammenarbeit mit Blumer Lehmann?
Wir waren sehr zufrieden. Von der Planung bis zur Ausführung hat alles einwandfrei geklappt. Die Zusammenarbeit war sehr speditiv und zielorientiert. Im April wurden die sechs bisherigen Silos abgebrochen und bereits Ende Juli konnten die neuen Silos in Betrieb genommen werden.